Dienstag, 14. Dezember 2010

1. Einleitung

Eine revolutionäre Bedeutung, wie Gutenbergs Erfindung die Druckpresse vor 550 Jahren und die Erfindung des Telefons vor knapp 140 Jahren, ist die Erfindung des Internets. In seinem exponentiellen Wachstum unterscheidet sich das Internet von seinen Vorgängern. Mittlerweile werden schon mehr E-Mails übers Internet versendet, als Briefe per Post verschickt. Der Siegeszug beschränkt sich nicht nur ausschließlich auf strukturstarke Regionen, so ist z. B. der Internetwandel auch in ländlichen Gebieten sehr hoch. Dort hat der Anschluss an die globale Online-Welt über Internetsurfen, Chat, E-Mail, Online-Shopping einen besonderen Reiz. Da sich durch das Internet ihr ansonsten begrenzter Erlebnishorizont erweitern lässt (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S. 27f). Infolgedessen lässt sich relativ leicht nachvollziehen, warum eine Vielzahl der innovativen Unternehmensgründung im Bereich der Net Economy stattgefunden hat. Diese Innovationen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Möglichkeit der Informations-, Kommunikation-, und Transaktionsabwicklung (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 4). Auch in politischer Hinsicht hat eine Unternehmensgründung eine herausragende Rolle, denn durch diese treten neue Marktteilnehmer auf, stimulieren den Wettbewerb ,fragen nach bestimmten Ressourcen nach (z. B. Arbeitskräfte und Material) und bieten nach Verwendung dieser im Rahmen innerbetrieblicher Produktions- und Arbeitsprozesse dem Markt wiederum neue Produkte bzw. Dienstleistung an.

Ziel dieses Blogs

Das Ziel dieses Blogs ist es, die Leser ausführlich über E-Entrepreneurship zu informieren, sowie den Lesern einige Bausteine für die Unternehmensgründung in Net Economy zu geben. Des Weiteren soll dieser Blog auf einige Punkte der einzelnen Gründungsphasen eingehen sowie einige von diesen erläutern.

Montag, 13. Dezember 2010

2. Definition

Was ist ein Entrepreneurship?

Als eine adäquate Übersetzung für "Entrepreneur" mag zunächst der Begriff des Unternehmers oder Existenzgründers erscheinen. In einem Lexikon findet man die Übersetzung für Entrepreneurship als Unternehmertum, Selbständigkeit, Existenz- oder Unternehmensgründung. Doch bei solch einer Übersetzung fehlt das „Dynamische“, die kreative Idee. Als Grundlage der heutigen Definition kann der „Say-Schumperter-Ansatz“ herangezogen werden. Er definiert den Entrepreneur als jemanden, der nicht zwingend Neues schafft, sondern vorhandenes Wissen als Gelegenheit wahrnimmt, die er mit Gründung einer Organisation verwirklicht. Entrepreneurship bezeichnet demnach die Schaffung von etwas mit ökonomischem Wert aus praktisch Nichts.
Günter Faltin war der Ansicht, dass eine Differenzierung zwischen „Entrpreneur“, „Owner“ und „Manager“ erforderlich ist. Seiner Ansicht nach hat der Entrepreneur eine Idee, gründet ein Unternehmen und stellt Leute ein. Der Kapitalist (oder Owner) hat Geld, kauft sich in ein Unternehmen ein und versucht seine Kapitalrendite zu maximieren und setzt Leute tendenziell frei. Der Manager kümmert sich um den betrieblichen Alltag.
Über diese eben dargestellten Ansätze eine Entreprenur zu definieren gibt es zahlreiche weitere Meinungen.
Hans Jobst Pleitner verdichtete dieses breite Spektrum der unterschiedlichen Untersuchungen zum Entrepreneurship zu einer Stichpunktliste:
·         Nutzen von Opportunitäten
·         Eingehen von Risiken
·         Koordination von Ressourcen
·         Schaffung von Arbeitsplätzen
·         Entwicklung und Verwertung von Innovationen
·         Wertschöpfung
In einer Kurzfassung definiert Hans Jobst Pleitner Entrepreneurship als die Identifikation und die Nutzung von Marktchancen durch Unternehmensgründer (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S 105 (2004)).

Was ist ein E-Entrepreneurship?

E-Entrepreneurship ist die Gründung von Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee innerhalb der Net Economy, die über elektronische Plattformen in Datennetzen ihre Produkte und/oder Dienstleistungen auf Basis einer rein elektronischen Wertschöpfung anbieten, wobei dieses Angebot erst durch die Entwicklungen der Informationstechnologie ermöglicht wurde.

3. Anwendungsfelder

Als Basis für die Abwicklung elektronischer Geschäftsprozesse haben sich in der Praxis drei zentrale Plattformen gebildet, die zum Austausch aller drei Bausteine (Information, Kommunikation und Transaktion) zum Inhalt haben und zum engeren Kreis des E-Business gezählt werden (Vgl.Kollmann, Online-Marketing, S. 45ff. (2007)):
Durch das E-Procurement wird der elektronische Einkauf von Produkten bzw. Dienstleistung durch ein Unternehmen über digitale Netzwerke ermöglicht. Es erfolgt eine Integration von innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Unterstützung bzw. Abwicklung des Beschaffungsbereiches.
Der E-Shop ermöglicht den elektronischen Verkauf von Produkten bzw. Dienstleistung durch ein Unternehmen über digitale Netzwerke. Hier erfolgt eine Integration von innovativen Informationen- und Kommunikationstechnologien zur Unterstützung bzw. Abwicklung des Absatzbereiches.
Unter E-Marketplace wird der elektronische Handel mit Produkten bzw. Dienstleistungen über digitale Netzwerke ermöglicht. Auf dieser Basis erfolgt eine Integration von Informations- und Kommunikationstechnologie zur Unterstützung bzw. Abwicklung eines Zusammenführens von Angebot und Nachfrage. Fianzierung ist hier entweder Pauschal oder durch Provision möglich (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S. 307 (1. Aufl. 2004)).
Zum erweiterten Kreis des E-Business gehören zwei weiter Plattformen, diese konzentrieren sich insbesondere auf die Information und Kommunikation (Kollmann 2008, S. 38). Indem verschiedene Produkte besprochen und bewertet werden und dadurch anschließend der Kauf im E-Shop beeinflusst wird, wirkt sich diese Kommunikation direkt oder indirekt auf wirtschaftliche und damit transaktionsrelevante Inhalte aus (Kollmann 2008, S. 38). Zu diesen Plattformen gehören  (Vgl.Kollmann, Online-Marketing, S. 45ff. (2007)):
Die E-Community, diese ermöglicht den elektronischen Kontakt zwischen Personen/ Institutionen über digitale Netzwerke. Hier erfolgt eine innovative Informations- und Kommunikationstechnologie sowie eine Daten- bzw. Wissensaustausch als Basis für transaktionsrelevante Entscheidungen.
Eine E-Company ermöglicht die elektronische Kooperation zwischen Unternehmen über digitale Netzwerke. Dadurch entsteht durch innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien eine Bildung eines virtuellen Unternehmens mit zusammengesetzten Transaktionsangeboten.

4. Elektronische Wertschöpfungskette

"Im Zentrum des E-Entrepreneurship steht die elektronische Wertkette: Die elektronische Wertkette gliedert ein Unternehmen der Net Economy in strategisch relevante Tätigkeiten und identifiziert physische und technologisch unterscheidbare Wertaktivitäten, um dadurch Kostenverhalten sowie vorhandene und potenzielle Differenzierungsquellen zu verstehen. Dabei stellt die elektronische Wertkette entsprechende Wertaktivitäten dar, die sich beispielsweise auf die Sammlung, Systematisierung, Auswahl, Zusammenfassung und Verteilung von Informationen beziehen" (http://de.wikipedia.org/wiki/E-Entrepreneurship).

Die Wertaktivitäten sind demnach Bausteine, aus denen das Unternehmen ein für sein Abnehmer "wertvolles Produkt schafft".
Die elektronische Wertkette zeigt somit "den Gesamtwert, der sich aus einzelnen elektronischen Wertaktivitäten und Gewinnspanne zusammensetzt. Innerhalb der Wertkette werden nun insbesondere die Wertaktivitäten identifiziert, die für die Wertschöpfung eine besondere Relevanz aufweisen. Durch die neue Dimension von Informationen als eigenständige Quelle von Wettbewerbsvorteilen können unabhängig von der physischen Wertkette elektronische Wertschöpfungsaktivitäten in digitalen Datennetzen entstehen. Diese elektronischen Wertschöpfungsaktivitäten sind dennoch nicht mit den physischen Wertaktivitäten vergleichbar, sondern liegen in dem besonderen Umgang mit Informationen. Die Wertaktivitäten können beispielsweise in der Sammlung, Systematisierung, Auswahl, Zusammenfügung und Verteilung von Informationen liegen. Durch diese spezifischen Wertschöpfungsaktivitäten innerhalb von digitalen Datennetzen manifestiert sich eine "elektronische Wertkette", deren Ursprung und Auswirkung allein in der Net Economy zu finden ist. Im Resultat ergeben sich auf Basis dieser neuen Wertschöpfungsebene innovative Geschäftsideen, die über die Nutzung der verschiedenen Plattformen ein "elektronisches Produkt" schaffen und der Kunde bereit ist für diesen Mehrwert zu zahlen. Dieses Produkt kann dann entsprechend auch die Basis einer Unternehmensgründung in der Net Economy sein. Wobei die Besonderheit dieser E-Ventures darin liegt, dass der Wert dieses Produkts (elektronische Wertschöpfung) mittels elektronischer Medien erst entwickelt und vertrieben werden kann"( .http://de.wikipedia.org/wiki/E-Entrepreneurship)
Ein Beispiel für eine elektronische Wertkette ist „autoscout24“. „Autoscout24“ bietet den Gebrauchtwagenhandel im Rahmen eines elektronischen Marktplatzes (E-Marketplace).Der Wert wird dabei nicht über den Gebrauchtwagen als solchen geschaffen, vielmehr liegt der Mehrwert hier in der Überblicks-, Auswahl- und Vermittlungsfunktion. Ein anderes Beispiel wäre "amazone" dieser  Verkauft Bücher über das Internet (E-Shop) auch hier wird der Wert nicht als solcher über den Bücherverkauf geschaffen, sondern liegt vielmehr in der, Überblicks,-Vermittlungs-, und Abwicklungsfunktion.


Des Weiteren ist für eine Gründung in der Net Economy neben dem Produkt mit einer elektronischen Wertschöpfung auch ein Management mit entsprechenden Kenntnissen sowie entsprechende Prozesse, der richtige Marktzugang und die Finanzenmittel von hoher Bedeutung. (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, (2009)).

5. Merkmale

Aus der Literatur kennt man vier Merkmale eines „E-Venture“ bzw. „E-Entrepreneurship“ diese Merkmale können auch als Unterscheidungspunkte zur Gründung in der klassischen Form herangezogen werden (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 10f. (2009)).
  • Gründungstyp: Eine Gründung des E-Entrepreneurship ist meist eine selbständige, originäre und innovative Unternehmensgründung innerhalb der Net Economy.

  • Gründungsumfeld: Die Gründung ist durch enormes Wachstumspotential bei gleichzeitiger Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung hinsichtlich des tatsächlichen Erfolgs kapitalintensiver Informationstechnologien geprägt.

  • Gründungsbezug: Ein E-Entrepreneur basiert auf einer Geschäftsidee, die durch die Nutzung innovativer Informationstechnologien erst ermöglicht wird und die der besonderen Bedeutung des Wettbewerbsfaktors Information innerhalb der Netzwerkökonomie Rechnung trägt.

  • Gründungsbasis: Das Unternehmenskonzept basiert auf einer elektronischen Wertschöpfung für den Kunden, welche über eine elektronische Plattform der Net Economy angeboten wird und einer ständigen Weiterentwicklung bzw. Betreuung bedarf.

6. Erfolgsfaktoren


1.    Management
Studien bewiesen, dass durch den Einfluss von technischen, sozialen und methodischen Fähigkeiten der Gründer eine höhere erfolgreiche Umsetzung der Geschäftsidee möglich ist. Ebenfalls ist dieses bei einer höheren Motivation des Gründers oder des Gründerteams gegeben. Weitere Fähigkeiten wie hohe Belastbarkeit, Selbstvertrauen oder Risikobewusstsein prägen die Umsetzungsphase. Erwähnenswert ist bei einer Gründung in der Net Economy, dass Branchenerfahrung, Wissen und Zusammenhänge in der Net Economy vorteilhaft sind, denn nichts entwickelt sich so schnell weiter wie das Internet. Des Weiteren sind echte Erfahrungen im operativen Management Vorteilhaft. Die eben beschriebene Kombination ist selten, infolgedessen sollten Gründer frühzeitig erfolgreiche Manager einbinden (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S.41 (2009)).
2.   Produkt
Hier sollte sich der Gründer oder die Gründer fragen, ob der Kunde die elektronische Leistung des E-Ventures auf Basis der Informationstechnologie überhaupt nachfragt und ob überhaupt eine Zahlungsbereitschaft gegeben ist. Ziel sollte es hier sein, ein Mehrwert für den Kunden bzw. ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz am Markt zu erzielen. Im Mittelpunkt eines E-Ventures stehen neue Geschäftsideen bzw. Geschäftsmodelle, hier kann sich der Mehrwert erst nach einer gewissen Zeit beim Kunden ergeben (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 41 f. (2009)).
3.    Prozess
Bei diesem Baustein geht es darum, das kritische Stadium informeller und unkontrollierter Aktivitäten innerhalb eines jungen Unternehmens rechtzeitig zu verlassen. Es sollten Kernprozesse des Unternehmens stabil etabliert und die Aufbauorganisation harmonisiert werden. Weiter sollte man nicht allzu viele Aktivitäten parallel nebeneinander laufen lassen, da hier die Gefahr besteht einige zu vernachlässigen. Ein richtiges Projekt- und Prozessmanagement sind wichtig (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S .42 (2009)).
4.    Marktzugang
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie erreiche ich mit meinem Informationsprodukt den Kunden, hierfür könnte sich bestimmte Werbung eignen. Des Weiteren geht es insbesondere nicht nur darum ein Produkt zu etablieren, sonder auch den Kunden zu erreichen und seine Bedürfnisse zu befriedigen. Hierfür sollte eine Preis-, Produkt und Kommunikationspolitik entwickelt werden (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 43 (2009)).
5.    Finanzen
Hier sollte sich der Gründer bzw. das Gründerteam Gedanken zur Liquidation des Unternehmens machen. Das Unternehmen kann sich aus Eigenkapital oder Fremdkapital finanzieren. Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit ist die sog. Mezzanine Finanzierung diese stellt eine Zwischenform von Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung dar (Vgl. Kollmann, E-Enterpreneurship, S. 119 (2009)).
Beispiel für einen Negativfall: Das Unternehmen beyoo.com eine Reiseplattform im Internet, musste Insolvenz anmelden, wobei das nicht in erster Linie an dem mangelnden Zuspruch der Kunden lag. Grund war vielmehr die finanzielle Situation der Swissair Group, des einzigen Investors des E-Ventures.

7. Akteure

Erste Akteure in der Net Economy kamen Mitte der 90er Jahre zum Vorschein.
Die 10„wichtigsten“ deutschen Web-Gründer 2008 laut http://www.deutsche-startups.de/

1. Lars Hinrichs, Xing, Hamburg
2. Ibrahim Evsan, sevenload, Köln
3. Max Wittrock, mymuesli, Passau
4. Felix Haas, amiando, München
5. Sarik Weber, cellity, Hamburg
6.
Thomas Heßler, Zanox, Berlin
7. Dennis Bemmann, studiVZ, Berlin
8. Heiko Hubertz, Bigpoint, Hamburg
9. Stephan Uhrenbacher, Qype, Hamburg
10. Kai Tietjen, Mister Wong, Bremen, Berlin


8. Phasen

Die Unternehmensgründung in der Net Economy kann in fünf Entwicklungsphasen gegliedert werden.
1.    Phase: Ideenfindung
2.    Phase: Ideenformulierung
3.    Phase: Ideenumsetzung
4.    Phase: Ideenintensivierung
5.    Phase: Ideenfortführung

In der Ideenfindungsphase steht im Mittelpunkt ein mögliches Geschäftskonzept für eine Idee. Des Weiteren muss die Idee hier auf Ihre „Erfolgswahrscheinlichkeit“ geprüft werden. Auf ein tragbares Fundament sollte die Idee in der zweiten Phase der Ideenformulierung gestellt werden, evtl. sollte ein Businessplan erstellt werden um die Idee dann in der Ideenumsetzungsphase umzusetzen. Eine weitere Bezeichnung für Ideenfindung, -formulierung und –umsetzung im Rahmen der Finanzierung ist die sog. Early Stage. Hier findet noch eine weitere Unterteilung in Pre-Seed, Seed und einer Start-up-Phase statt. Die Pre-Seed und Seed Phase definiert die Ideensuchung sowie die Planung der Umsetzung der Geschäftsidee. In diesen Phasen ist noch kein Unternehmen gegründet. Trotzdessen fallen in diesen Phasen schon sog. Vorbereitungskosten an, da beispielweise Markt-, Akzeptanz-, Machbarkeitsstudien durchgeführt werden müssen. Sollte ein Unternehmen anhand eines Businessplanes geründet (Ideenformulierung) gegründet werden, beginnt die Start-up-Phase hier, dabei werden Produktions- und Personalkapazitäten aufgebaut und der Markteintritt vorbereitet. D. h. es werden Internet-Plattformen und deren Funktionalitäten programmiert dabei entstehen solche Entwicklungskosten. Die Start-up-Phase endet mit dem erfolgtem Online-Start des Produktes oder Dienstleistung am Markt. „Produkt“ und „Management“ sind die wichtigsten Bausteine in der Early State.
Damit das Unternehmen einen langfristigen Erfolg erzielen kann, ist es wichtig immer dieses an die Weiterentwicklung und Anpassung der Markterfordernisse anzugleichen. Diese Anpassungen werden als die Phase der Ideenintensivierung bezeichnet. Eine weitere Bezeichnung in Rahmen der Finanzierung für die Ideenintensivierung ist die sog. „Expansion Stage“. Ist die Start-up-Phase abgeschlossen so kommt es zur Markteinführung des Produktes oder Dienstleistung. Hauptziel ist hier den eigenen Wirkungskreis auszuweiten und ein stetiges Umsatzwachstum zu erreichen. In der „Expansion Stage“ werden die ersten Einnahmen realisiert. Erweiterung der Produktions- und Vertriebskapazitäten sind in dieser Phase zwingend notwendig. Die alleinige Finanzierung des Ausbaues aus dem Cash-Flow ist in dieser Phase ist noch nicht möglich. Es müssen hierfür potentielle Investoren herangezogen werden. Die Bausteine „Marktzugang“ und „Prozesse“ spielen hier eine tragende Rolle.
Die Ideenfortführungsphase ist die abschließende Phase hier sollte die Idee dauerhaft am Markt etabliert werde. Later State ist für die Ideenfortführung bzw. Ideendiversifikation eine Bezeichnung im Rahmen der Finanzierung. Die Later Stage ist erreicht, wenn das Unternehmen mit verlässlichen Einnahmen und immer noch mit starkem Umsatzwachstum rechnen kann. Die zukünftige Entwicklung des E-Ventures ist kalkulierbar geworden und Risiken sind nun noch besser abgrenzbar als in den vorhergehenden Unternehmensphasen. Mögliche Investoren können durch sog. Trade Sale austeigen. (vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 45ff. (2009)).

Sonntag, 12. Dezember 2010

9. Phasenerläuterung

Ideenfindungsphase

Baustein Management

In der ersten Phase soll, in dem Bereich Management geprüft werden, ob die Akteure die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen für eine Gründung in der Net Economy (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 51 (2009)). Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Akteure über eine gewisse Persönlichkeit (z. B. Leistungsmotivstärke, Risikoneigung, Belastbarkeit) eine gewisse Motivation sowie eine gewisse Kompetenz verfügen müssen, damit eine erfolgreiche Gründung in der Net Economy stattfinden kann. Des Weiteren ist von tragender Bedeutung das die Gründer mit den  grundlegenden Eigenschaften der Informationsökonomie und den prinzipiellen Plattformen in der Net Economy vertraut sind (Vgl. Kollmann, E- Entrepreneurship, S. 59 ff. (2009)).

Baustein Produkt

In der Ideenfindungsphase stehen die Erkennung und Entwicklung einer tragfähigen Idee zunächst im Vordergrund (Vgl. Kollmann, S. 51 (2009)). Grundsätzlich ist es auch möglich eine marktgeprobte Idee zu übernehmen oder eine Mischung aus Innovation und Imitation zu tätigen (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S.280 (1. Aufl. 2004)

Methode(n) zur Limitation der Ideensuche

Geschäftsmodelle in der Net Economy beginnen mit einer Geschäftsidee. Geschäftsideen können sich aus unerwarteten Veränderungen im Umfeld von Unternehmen (Erfolg/ Misserfolg), aus Identifikation von Diskrepanzen oder Inkonsistenzen, aus Nachfragerlücken oder Lösungsbedarf, aus Informationslücken oder aus grundlegenden Veränderungen in der Demographie und in der Wahrnehmung. Studien zufolge haben die meisten Geschäftsideen ihren Ursprung aus dem Rahmen eines Angestelltenverhältnisses oder sie entwickeln sich aus dem Hobby. Fehlt es an der Identifizierung und der Realisation bleiben eine Unmenge an Geschäftsideen unbeachtet. Diese Identifizierung- und Realisationsfähigkeiten besitzen Entrepreneurs (vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S.71 f. (2009)).
Folgende Technik könnte bei der Ideenfindung helfen:




*      Die Szenario-Technik
Die Szenario-Technik zeigt auf alternative Entwicklungsannahmen unterschiedlicher Zukunftsbilder. Szenarien stellen dabei jedoch keine Prognose auf, sondern beschreiben welche Entwicklungspfade in der Zukunft existieren und welche Grenzfälle eintreten können. Anhand eines Trichters lässt sich diese verdeutlichen.

Methode der Identifikation der Idee

Bei der Limitation der Idee geht es darum strategische Stoßrichtungen bei der Ideensuche zu geben.
Bei diesem Prozess der Identifikation der Idee soll aus der Geschäftsidee eine konkrete Innovationsidee werden. Grundsätzlich geht es hier um die Frage welche Ideen am Markt sich tatsächlich durchsetzen könnten. Eine Technik hierfür ist die sog. Kreativitätstechnik. Kreativitätstechniken zeigen Heuristiken auf, durch die die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht werden kann. Eine weitere erwähnenswerte Technik ist das sog. Experteninterview hier soll durch ein Interview latente sowie zukünftige Kundenbedürfnisse ermittelt werden (vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 79ff. (2009)). Jared Damond stellt in seinem Buch "Arm und Reich" vier Faktoren auf die aufzeigen wann eine Idee gesellschaftliche Akzeptanz findet:
  • Wirtschaftlicher Vorteil
  • Soziales Prestige
  • Vereinbarkeit mit Interessen mächtiger Gruppen
  • Grad der Erkennbarkeit der Vorzüge

Methoden zur Evaluation der Ideen.

Hauptziel der Identifikation der Ideen ist es möglichst viele Innovationsideen zu gewinnen. Jetzt müssen diejenigen Ideen herausgefiltert werden, welche am erfolgversprechendsten erscheinen. Hier wird oftmals aus 50 Ideen auf 1 Idee reduziert. Infolgedessen ist die Ideenbeurteilung eine herausragende Bedeutung beizumessen. In der Literatur existiert eine Vielzahl von Beurteilungsverfahren. Ein Beurteilungsverfahren ist das sog. Scoring-Modell.
Das Scoring-Modell stellt ein Punktebewertungsverfahren dar. Als erstes wir die das Geschäftskonzept danach beurteilt, ob dieses die sog. K.O Kriterien erfüllt. Die Kriterien werden zu einem aus dem Unternehmensziel und zum anderen aus den Rahmenbedingungen abgeleitet. Grundsätzlich weisen diese einen dichotomen Charakter auf (Ja/Nein-Fragen) oder sind an eigene ausgewählte Mindestanforderungen verbunden. Des Weiteren werden die Mindestanforderung gewichtetet. Erfüllte eines der Kriterien die Mindestanforderungen nicht, so wird die Produktidee zurückgewiesen. Die Aussagekraft des Scoring-Modell-Ergebnis ist abhängig von den fachlichen Qualifikationen und der Wissensbasis der Anwender. Infolgedessen sollte das Socring-Modell mit Vorsicht zur Anwendung kommen, es sollten daneben noch andere Verfahren wie z. B. Experteninterviews oder eine Wirtschaftlichkeitsanalyse (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 85f. (2009)).

Baustein Prozess

Für den Baustein Prozess sollt in der Ideenfindungsphase zunächst einmal die notwendigen Arbeitsabläufe identifiziert und abgebildet werden, die im engen Zusammenhang mit der Produktidee stehen. Beschaffungs-, Arbeits- und Absatzprozesse sind hier beispielweise zu nennen (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 51 (2009)).

Baustein Marktzugang

In der ersten Phase bei dem Baustein Marktzugang geht es darum den später Produktverkauf zu planen (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 51 (2009)). Die Chance, ohne geeignete Werbung in Internet gefunden zu werden ist sehr gering. Folgendes ist empfehlenswert (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S. 473f. (1.Aufl. 2004)):
  • Bannerwerbung ggf. Bannertausch
  • Zielgruppe sollte an Ihren Online-Auftritt gebunden werden (z. b. durch Gästebuch, Newsletter, etc.)
  • Berücksichtigung von nationalen sowie internationalen Suchsystemen, Verzeichnisse und Linkliste
  • Auswahl eines richtigen Namens für den Marktauftritt:
Entscheidend für den richtigen Marktauftritt ist ein Name, mit diesem der E-Entrepreneurship in der Net Economy in Erscheinung tritt. In der Net Economy spricht man von Marken- oder Domainname. Über den Domainname und damit die Webadresse ist jeder Auftritt einer Webseite im Internet eindeutig identifizierbar. Dieses ist für die Net Economy von erheblicher Bedeutung, da für den Datentransfer die Zieladresse bekannt sein muss. Der Domainname kann als Markenname des Unternehmens identifiziert werden. Woraus entsprechende Anforderungen den Domainnahmen zukommen. Auch für die Marktpolitik ist der Domainname entscheidend. Da sich mit ihm Ziele der Marktpolitik verwirklichen lassen (vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 102 ff. (2009)):
                Absatzförderung
                Differenzierung von Wettbewerbern
                Aufbau eines positiven Firmenimages
                Markentreue
                etc.
Durch die Marke geschaffenen Werte führen zum einen zu höheren Umsätzen und damit verbundene Einnahmen. Des Weiteren führt die Marke auf der Käuferseite zu einer schnellen Kaufentscheidung, da diese der Marke Vertrauen. Der Markenname sollte Bestandteil des Domains werden, da hier eine Identifikation mit dem Unternehmen erfolgt.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Für die Erscheinung am Markt gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder die Gründer entwickeln eine am Markt bereits eingeführten Unternehmensidee weiter (Imitator) oder sie führen ein völlig neues Geschäftssystem ein (Innovator). Der Innovator bewegt sich auf neuem Land. Es bestehen zwei Risiken einmal ein zu früher Marktauftritt und zum anderen ein zu später Marktauftritt. Er muss die richtige Zeit und den richtigen Ort genau abpassen.

RICHTIG MARKTTEILNEHMER UND MULITIPLIKATOREN

Die Marktstruktur ist nicht nur auf eine vorhandene Wettbewerbssituation zu prüfen, sonder auch auf die typischen Marktteilnehmer und Multiplikatoren zu prüfen.
Bei der Identifikation der Marktteilnehmer geht es darum sich einmal einen Überblick über die Net Economy zu verschaffen und mögliche Technologie- bzw. Leistungspartner wahrzunehmen, hier kann sich die Frage gestellt werden, wen brauche ich für die Umsetzung und ist eine Zusammenarbeit bzw. Umsetzung bzw. Nutzung der Ressourcen möglich (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 110 (2009)).
Je nach Gründungsidee können verschiedene Unterstützungsleistungen in Betracht kommen. Unterstützungsleistungen sind:
Technologische Infrastruktur (Systeme die nötig sind, damit das Unternehmen in der Net Economy ans Netz gehen kann z.B. Sever, Computer etc.) 
Transaktion (Abrechnungs- und Bezahlungssysteme, AGB´s und Musterverträge
Marktkommunikation (Werbung in der Net Economy)
Bei der Identifikation des Multiplikators geht es darum auf die Unterstützung von Kontakten mit Know-how, Kunden und anderen Marktteilnehmer aufzubauen. Im Internet wird dieses durch sog. Communities (eine Gruppe von Netzteilnehmern treffen sich auf einer virtuellen Plattform um Informationen auszutauschen) und Portale (Portalseite besteht aus vielen Links zum Thema oder Branche) gedeckt (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 112 (2009)).

Baustein Finanzen

Der Baustein Finanzen setzt sich in der Ideenfindungsphase mit der Schätzung welches Kapital zukünftig benötigt wird auseinander (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 52 (2009)).
Zahlreiche Break-Even-Meldungen betreffen junge Unternehmen in der Net Economy. Trotzdessen stehen diese auf ihrem Weg zum Break-Even jedoch in der Regel vor dem Problem, dass diesen jungen Unternehmen am Anfang die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stehen um ihr Konzept-/ Geschäftsidee in der Net Economy zu verwirklichen. Infolgedessen sind viele Gründer der Net Economy auf der Suche nach potentiellen Kapitalgebern. Hier sollten externe Investoren gefunden werden die bereit sind sog. Venture Capital (Risikokapital) zur Verfügung zu stellen (vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 35 (2009)).
Grundsätzlich kann der E-Entrepreneur zwei Finanzierungsmodell anstreben:

Finanzierungsmodelle

1.    Strategie-bestimmende Finanzierung
Bei diesem Finanzierungsmodell akzeptieren die Gründer ihre beschränken finanzielle Mitteln. Die Gründer wählen die Geschäftsidee bzw. –modell, welche im Rahmen der gegebenen Mitteln realisiert werden kann. Die Handlungsmöglichkeiten sind aufgrund dessen eher beschränkt. Im Extremfall besitzen die Gründer kein privates Vermögen und kommen auch nur sehr schwer an Fremdvermögen ran. In solchen Fällen müssen mögliche neue Partner herangezogen werden. Weiter kann dieses Modell in das sog. „No-Budget-Modell“ (Selbstfinanzierung ohne Eigenkapital) sowie in das sog. „Low-Budget-Modell“ (Selbstfinanzierung mit Eigenkapital) unterschieden werden (Vgl. Kollmann, E-Enterpreneurship, S. 115 ff. (2009)):
2.    Strategie-erfüllende Finanzierung
Unternehmen die sich hiernach orientieren unterwerfen sich den finanziellen Beschränkungen nicht, sondern entwerfen ihr Geschäftsmodell unabhängig von ihren finanziellen Mitteln. Hier spiel das Erfolgspotenzial eine tragende Rolle. Investoren erkennen den Erfolg der Geschäftsidee und gewähren die benötigten finanziellen Mitteln (Vgl. Kollmann, E-Enterpreeneurship, S. 117 f. (2009)). Hier sollte noch erwähnt werden je höher das Risiko des eingesetzten Kapitals desto höher die Rendite (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S.372 ff. (1. Aufl. 2004)). 

Ideenformulierung

Ein schriftlich ausgearbeitetes Unternehmenskonzept, welches von der Geschäftsidee bis zur Vertriebsstruktur alle grundlegenden Aspekte beinhaltet wird als ein Businessplan definiert. Dieser sollte in der Ideenformulierungsphase erarbeitet werden.
Der Businessplan kann externe oder interne Zielsetzungen verfolgen. Externe Zielsetzung möchte Personen außerhalb des Unternehmens über Ideen und Strategien informieren und ggf. überzeugen. Oftmals wir ein Businessplan von möglichen Kapitalgebern gefordert. Des Weiteren ist ein externer Businessplan zum erlangen großer Aufträge, werben von hochrangigen Mitarbeitern oder für Zusammenschlüsse und Übernahmen notwendig. Es gibt mehrere Formen eines Businessplans (Vgl. Malek/Ibach, Entrepreneurship, S. 358f (1. Aufl. 2004)):

1.       Executive Summary (bis 2 Seiten)
2.       Summary Business Plan (bis 10 Seiten)
3.       Full Business Plan (10-50 Seiten)
4.       Operational Business Plan (40-200 Seiten)


Ein Businessplan sollte folgende Inhalte haben:
  • Name und Rechtsform des Unternehmens, Firmensitz, Branche, Gegenstand, Gründungszeitpunkt und –status, eventuell wichtige Informationen zur Vorgeschichte
  • Motivationen, Beschreibung des Produkt/ Dienstleistung, Geschäftsmodell, Zielgruppe, Kundennutzen, Wettbewerbsvorteile, Technologie, Stand der Entwicklung
  • Team, Name der Gründer, ggf. Marktarbeiter, Kompetenzen und –bereich
  • Marktentwicklung
  • Gesamtkapital, Break-even-Zeitpunkt, Zeitpunkt der Anteilsfreisetzung
  • Zeitrahmen und Meilensteine
Weiter Erläuterungen/ Beispiele/ Muster zum Businessplan: http://www.existenzgruender.de/selbstaendigkeit/vorbereitung/businessplan/06571/index.php


Ideenumsetzungsphase

Baustein Management

In der Ideenumsetzungsphase sollten im Bereich Management fehlende Positionen im Management besetzt, dieser kann dann durch ein externes Bewerbungverfahren erfolgen (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 51f. (2009)).

Baustein Produkt

Im Rahmen der Ideenumsetzungphase wird aus der ursprünglichen Idee ein Produkt, welches am Markt angeboten werden soll (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 51 (2009)).
In der Ideenumsetzungsphase werden neben der Markteinführung des Produktes auch noch die zugehörigen Prozesse in einer organisierten Form eingeführt (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 51f. (2009)).

Baustein Marktzugang

Markteintrittsstrategie in der Net Economy befasst sich mit folgenden Aspekten (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 331 (2009)):
  • Zeitpunkt des Marktzugangs
  • Geschwindigkeit der Markteroberung
  • Identifizierbarkeit am Markt

Baustein Finanzen

Durch erste Erfahrungen im operativen Geschäft kann dann aus der Prognose eine konkrete Berechnung mit aktuellen Zahlen aus Bilanz, Cash-Flow etc. erfolgen (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 51f. (2009)).

10. Gründungsfragen

Mit folgenden Fragen sollte sich ein E-Entrepreneurship auseinandersetzen?

Gründer in der Net Economy sollten sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
  • Mit welcher elektronischen Plattform kann ich für meinen Kunden einen Wert erzeugen?
  • Mit welchen Informationen kann ich einen elektronischen Wert erzeugen?
  • Wie kann ich die Attraktivität meines Informationsproduktes im Zeitverlauf sicherstellen?
  • Kann mein innovatives Unternehmen selbständig wachsen?
  • Welche Rechtsform wähle ich für den Auftritt als Unternehmer?
  • Wo ist mein Standort?
  • Wie möchte ich meine Leistung abrechnen?
    • Povider-Abrechnung: Über die Zugangsanbieter erhalten die weiteren Leistungsanbieter ihre Beteiligung.
    • Mediator-Abrechnung: Ein Mediator (Verteiler oder Zwischenhändler) beispielweise ein Shop oder ein Portal, übernimmt den Kundekontakt und Abrechnung.
    • End-to-End-Abrechnung: Eine Leistung wird direkt mit dem Leistungsanbieter verrechnet.
  • Welche Geschäftsbereiche sollen angestrebt werden bzw. aus welchem Bereich sollen die Einnahmen kommen? Da es sich bei den einzelnen Geschäftsbereichen Unterschiede im Finanzierungsmodell, im Marketing, in der Kontaktaufnahme, im Vertrauensverhältnis und im Transaktionsvolumen ergeben (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S. 313 (1. Aufl. 2004)).
    • Business-to-Consumer: Charakterischtisch für diese Transaktionsbeziehung ist die Geschäftsanbahnung, -vereinbarung und die Zahlungsabwicklung. Durch die Kurzfristigkeit des Marktkontakts ist diese Beziehung geprägt hierbei entstehen klein bis mittlere Transaktionsbeträge. Klassisches Beispiel ist http://www.amazon.de/ (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 158f. (2009)).
    • Business-to-Business: Diese Geschäftsbeziehung ist eher von langfristiger Dauer. Ziel ist es, dass Unternehmen mittels Informations- und Kommunikationstechnologien mit einander Geschäfte abwickeln (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 158f. (2009)).
    • Business-to-Goverment: Hier wird sich überwiegend auf Transaktionen im Bereich öffentliche Beschaffung bezogen und kommt insbesondere dem formalisierten Ausschreibungsverfahren zu Einsatz   (Vgl. Kollmann, E-Entrepreneurship, S. 158f. (2009)).
    • Business-to-Employee: In diesem Geschäftsbereich geht es um die Beziehung von Unternehmern zu Arbeitnehmern.
  • Welches Geschäftskonzept verfolge ich? In der Net Economy gibt es folgede typischen Geschäftskonzepte: Content, Commerce, Context und Connection.

Samstag, 11. Dezember 2010

11. Vorteile/ Nachteile

Vorteile die sich auf Nachfrager- bzw. Angebotsseite bei der Gründung eines Unternehmens in der Net Economy ergeben:
Geschwindigkeit: Es lassen sich schnell Änderungen und Information verbreiten, z. B. Verbreitung eines Produkt- oder Dienstleistungskatalogs.
Bequemlichkeit: Das elektronische Auftreten ist für den E-Entrepreneurship sowie für dessen Kunden in vieler Hinsicht bequemer z. B. Portale kann man sich ständig anschauen, Zeitersparnis, Möglichkeit der Spontaneinkäufe, Privatsphäre, etc.
Kostenreduzierung: Dieses kann durch eine Rationalisierung der Geschäftsprozesse erfolgen. Im E-Commerce bezieht sich dieses z. B. auf die Reduktion oder Einsparung des Vertriebsnetzes und der Anzahl der Zwischenhändler.
Reichweite: Es können in der Net Economy durchaus mehr potenzielle Kunden angesprochen werden. Der E-Entrepreneurship ist nicht auf seinen Standort begrenzt. Möglicherweise kann der E-Entrepreneurship sogar sein Angebot global ausrichten.
Dynamit: Für Angebote mit einer hoher Dynamik (z. B. Wertpapiere, Reisen) ist der Internethandel von erheblicher Bedeutung, da sich hier schnell an wechselnde Geschäftsbeziehungen, Preise und etc. angepasst werden kann.
Transaktionskosten: Transaktionskosten sind Kosten für die Suche, Information, Verhandlung, vertragliche Festlegung, Bezahlung und Lieferung. Transaktionskosten sind in der Net Economy geringer.
Weitere erwähnenswerte Vorteile wären noch Präzisierbarkeit und Skalierbarkeit (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S. 286ff. (1. Aufl. 2004)).

Folgende Nachteile können sich bei der Gründung eines E-Entrepreneurship ergeben (Vgl. Malek/ Ibach, Entrepreneurship, S. 332ff. (1. Aufl. 2004):

Bannereinblendungen: Oftmals finanzieren sich die jungen Unternehmen durch Einblenden von mehreren Bannern. Jedoch sind Kunden von der Bannerwerbung oft genervt und meiden aufgrundessen oft Seiten mit Bannerwerbung.
Online-Marketing: Ist man in der Net Economy tätigt muss man sehr viel Online-Marketing bertreiben um auf sich aufmerksam zu machen, diese ist auch mit hohen Kosten verbunden.
Konkurrenz: Ist die innovative Idee oberfälchlich betrachtet zunächst konkurrenzlos, kann sich dieses aufgrund der Schnelligkeit der Net Economy jedoch schnell ändern.
Softwareentwicklung: Des Weiteren sind Softwareentwicklung- und wartungskosten sehr teuer.


Freitag, 10. Dezember 2010

Quellenverzeichnis

Malek Miroslaw/ Ibach Peter K., Entrepreneurship, Prinzipien, Ideen und Geschäftsmodelle zur Unternehmensgründung im Informationszeitalter, 1. Aufl. Heidelberg 2004
Kollmann, Tobias, E-Entrepreneurship, Grundlagen der Unternehmensgründung in der Net Economy, 3. Aufl. Wiesbaden 2009
Kollmann, Tobias, Online-Marketing, Grundlagen des Absatzwirtschaft in der Net Economy, Stuttgart 2007
Wikipedia „E-Entrepreneurship“ http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmertum, Letzter Aufruf 13.12.2010, 09:30
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, http://www.existenzgruender.de/selbstaendigkeit/vorbereitung/businessplan/06571/index.php, Letzer Aufruf 14.12.2010, 19:10
Glossar Innovationsprozess, http://www.innovationsprozesse.com/, Letzter Aufruf 21.11.2010, 18:30